@Lofotir
Sorry ... aber ich bin echt n bisschen geplättet. Offensichtlich bist Du der Meinung das etwas wahrer wird wenn man es nur oft genug wiederholt ... wobei es wahrscheinlich einen Fortschritt darstellt das Du nun nur noch den größten Teil der Mera-Gänger als "nicht Schwarz" klassifizierst.
Wobei ich generell toleriere das du diese Meinung hast ... aber wirklich nur tolerieren im aller-ursprünglichsten Wortsinn (lat. tolerare - erdulden, erleiden). Was mir echt auf Cojones geht ist dein Determinismus mit dem Du deine kleine Welt zum Maß aller Dinge machst und Deine - in meinen Augen tendenziell eher beschränkte - Sichtweise als einzig gültige Definition dessen verkaufst was "Schwarz" ist. Das ist an Arroganz und Narzissmus echt kaum noch zu überbieten und widerspricht wirklich allem was gemeinhin als Grundwerte der schwarzen Szene gilt!
Auch wenn ich das Gefühl habe das Du dazu neigst den Argumenten anderer gegenüber eher resistent zu sein mal ein paar Dinge aus und über die "Schwarze Szene" die Dir - und wohl auch dem Herrn Kreischer - eventuell entgangen sind (oder die Du geflissentlich ignorierst):
Die "schwarze Szene" ist eigentlich gar keine Szene im klassischen Begriffssinn. Das was da unter einem Begriff zusammengefasst wird ist ein extrem heterogenes Konglomerat aus verschiedensten Szenen, Subkulturen, Strömungen, Stil- und Geschmacksrichtungen und auch Anschauungen die sich zum Teil durchaus diametral gegenüber stehen. Am ehesten lässt sich der Begriff "schwarze Szene" vielleicht mit dem Begriff der Klasse in der biologischen Taxonomie vergleichen (Biologie klasse 8 ... falls du da nicht grad kreide holen warst) - ein Sammelbegriff basierend auf wenigen aber Grundlegenden Gemeinsamkeiten. Der kleinst gemeinsame Nenner bei allem was sich da unter dem Banner "schwarz" versammelt ist ein ausgeprägter Individualismus. Die Erkenntnis anders zu sein ... einzigartig zu sein ... und das auch zu zeigen, darzustellen. Klar ... auch die Farbe Schwarz als Namensgeber war ein gemeinsamer Nenner und ist es in weiten Teilen auch heute noch ... wenn auch nicht mehr in vollem Umfang. Zum einen liegt das an der Entdeckung der Farbe Schwarz durch die Modeindustrie und ihr damit verbundenes inflationäres auftauchen im Alltag, zum anderen aber auch in dem bereits erwähnten Individualismus der der schwarzen Familie zu eigen ist ... denn das eigene anders-sein will auch optisch dargestellt werden was die Beschränkung auf schwarz etwas problematisch macht und mittlerweile dazu geführt hat das die schwarze Welt bunter ist als die meisten anderen.
Eine weitere Gemeinsamkeit des"Schwarzvolkes" ist ein extrem hohes maß an Toleranz und Akzeptanz. wäre auch echt schwierig ohne auszukommen … den mich selber als Individuum zu sehen, von der Welt zu erwarten zu akzeptieren das ich anders bin, anders denke, anders lebe, fühle, liebe bedingt zwangsläufig zu akzeptieren das alle anderen auch "anders" sind. das eigene "anders-sein" zu postulieren und gleichzeitig anderen ihr "anders-sein" vorzuwerfen ... dazu muss man wohl über eine Synapsenlandschaft verfügen die einem Konstrukt M.C.Eschers ähnelt ... oder auch einer Möbiusschleife.
Besonders dreist finde ich auch, das deine allumfassende Weisheit die du hier auf uns herabrieseln lässt und die die Besucher aller großen Festivals als feiernde Partypeople in zumeist dunklen Klamotten deklassierst auf der ach so großen Erfahrung von EINEM Amphi Besuch basiert. Das nenne ich echt ne breite Basis. Wenn dir also bei einem Bäcker die Brötchen nicht schmecken sind alle Bäcker scheiße? Das ist ein Absolutheitsanspruch den ich eher bei der heiligen römischen Inquisition erwarten würde denn bei jemandem der sich selbst der schwarzen Szene zugehörig fühlt. Wobei... schwarze Klamotten waren auch bei den Herren sehr beliebt. Zumindest was das recht angeht sich der schwarzen Szene zugehörig zu fühlen scheinst du es echt mit der Kirche aufnehmen zu können ... so frei nach Johannes: "Ich bist der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt in die schwarze Szene außer durch Lofotir".
Gott sei dank bin ich Atheist
Zum Abschluss vielleicht noch kurz zu dem von dir angebrachten Zitat des Herrn Kreischer ...
Ja ... Die Szene von vor 30jahren gibt es nicht mehr. Hallo ... die Szene ist kein totes Ding was unverändert bestehen bleibt. Die Szene lebt, sie entwickelt sich ... wie auch die Menschen die sich als teil der Szene sehen ... und das ist gut so. Seit wann ist es Merkmal der schwarzen Szene auf immer dem gestrigen verfallen zu sein?
Und ja ... die schwarze Szene ist auch eine Feierkultur. Aber das nicht erst seit gestern ... das war sie schon immer. Das einzige was sich da geändert hat ist die Größe der Feiern ... aber es ging schon von Anfang an auch darum das eigene anders-sein zu zeigen ... zu zelebrieren.
Was das Freak sein angeht ... da hab ich n Problem. Ich hab für dich (Herr kreischer wird das wohl hier nicht lesen) mal das Wort Freak gegoogelt ... und da steht bei Wikipedia: "Lebensweise und Lebensführung eines Freaks können sich von der eines Durchschnittsbürgers unterscheiden und bewusst individuell, unangepasst, anders oder „flippig“ sein."
Ihr werft also einer Szene die sich nahezu ausschließlich aus Freaks zusammensetzt vor freakig zu sein? Schon mal n Termin beim Neurologen gemacht? Würde ich ganz schnell tun ... ehrlich.
Die Postulierung von ASP und Unheilig als führende Vertreter der schwarzen Szene ist übrigens genauso hirnrissig. Unter dem Sammelbegriff "schwarze Szene" ist die Musik so unheimlich breit gefächert, so gegensätzlich das ich echt an der geistigen Gesundheit eines jeden zweifeln muss der glaubt zwei, drei oder auch zehn Bands als Vertreter dieser gesamten Szene benennen zu können.
Und ja ... gesellschaftliche Ausgrenzung muss - zumindest in dem maß wie vor 30 Jahren - heute niemand mehr fürchten. Und? Wo ist da das Problem? Keine Ausgrenzung mehr fürchten zu müssen heißt doch noch lange nicht gesellschaftskompatibel geworden zu sein. Es heißt doch nur das die Gesellschaft szenekompatibeler ist als noch vor 30 Jahren ... etwas das man dem Schwarzvolk nur schwerlich zum Vorwurf machen kann. Eher im Gegenteil ... das war eines der dinge für die das schwarze Volk ursprünglich mal gekämpft hat ... und auch jetzt noch kämpft. "Kämpfen für die eigenen Ansichten und das dazugehörige Auftreten ist nicht mehr nötig" ... in welcher Welt lebt der Mensch denn. Ok ... ich muss mich nicht mehr rechtfertigen wenn ich schwarz gewandet durch die Straßen gehe ... aber den Kampf mein leben zu leben ... genau so wie ich es will ... den habe ich und den haben die meisten nach wie vor ... und dank Leuten wie dir auch in der Szene selber ...
Aber egal was ich hier schreibe ... ich denke nichts davon wird dazu führen das du - das Leute wie du - anfangen ihr Gehirn zu benutzen bevor sie die Welt mit ihren Kommentaren zuscheißen. Ich betrachte mich nach wie vor als teil der schwarzen Szene ... oder dem was ich darunter verstehe und bin froh nicht zu dem zu gehören was DEIN Schwarzvolk ist.
Für dich noch der gut gemeinte Hinweis in deine geistigen Ergüsse hin und wieder die Wendung "meiner Meinung nach" einzuflechten ... das macht es einfacher diesen geistigen Dünnschiss zu belächeln, denn Meinungen sind zu tolerieren. Fällt nicht immer leicht aber das leben ist nun mal hart ...
Greetz
Daniel